Ein Blick in die Produktionsstätten zeigt schnell, dass fast alle elektronischen Geräte intern mit Gleichstrom arbeiten und über einen eigenen Gleichrichter an das Wechselstromnetz gekoppelt sind. DC-Smart-Grids sind in der Industrie vorteilhaft, weil sie die Energieeffizienz steigern, Übertragungsverluste reduzieren und erneuerbare Energiequellen nahtlos integrieren, wodurch der Weg für eine nachhaltigere Zukunft geebnet wird.
Vor diesem Hintergrund befasst sich die Arbeit von Frau Russwurm mit der gemeinsamen, simulativen Betrachtung von energetischen und produktionstechnischen Aspekten von Produktionsanlagen. Das übergeordnete Forschungsthema ihrer Dissertation ist daher die Entwicklung einer Simulationsumgebung, die Material- und Energiefluss kombiniert einbezieht. Dabei ist es notwendig, sowohl die Produktion mit allen Anlagen und Zellen, als auch sämtliche Komponenten des Energienetzes (Quellen, Speicher, Entnahme aus dem Stromnetz) zu modellieren und in einer Plattform zusammenzuführen. So befasst sich die Arbeit mit den Grundlagen des Gleichstroms in der Industrie und der Simulation. Darauf aufbauend wird eine Plattform für eine kombinierte Simulation entwickelt, die darauf abzielt, zu jeder Zeit in der Planung genutzt zu werden. Außerdem sollen alle Entwickler weiterhin im bereits bekannten Tool arbeiten können, ohne Ergebnisse im- bzw. exportieren zu müssen. Die entwickelte Plattform wurde anhand einer ausgewählten Produktionsanlage getestet. Anschließend wurden die Ergebnisse theoretisch validiert.
Mit der mündlichen Prüfung am 10.06.2024 schloss Eva Russwurm ihre Promotion mit dem Titel “Kombinierte Material- und Energieflusssimulation gleichstrombasierter, automatisierter Produktionsanlagen” sehr erfolgreich ab.